Wettkämpfe

Wettkampf: Powerman Alsdorf 2018

Ein ganzes Jahr ist vergangen. Aber mit der Abgabe meiner Masterarbeit habe ich nun endlich „mein Leben“ zurück! Das musste natürlich gefeiert werden und wie geht das besser, als mit einer persönlichen Saisoneröffnung beim Powerman Alsdorf?

Ein Duathlon sollte es also sein. Und weil ich das noch nie gemacht habe, musst es natürlich direkt die Deutschen Meisterschaft sein. 10km laufen – 40km radfahren – 5km laufen. Zwei verrückte aus dem besten Verein der Welt standen schon auf der Starterliste. Ohne groß darüber nachzudenken habe ich mich, noch voll im letzten Schreibstress des Masters, auch angemeldet.

So ging es dann sonntags morgens, gut gelaunt, nach Alsdorf. Das Frühstück lief sehr entspannt, die Räder waren schnell auf dem Gepäckträger verstaut und das Wetter versprach zumindest trocken zu bleiben. Mit knapp 20°C auch eigentlich ideal zum sporteln. Als wir am Veranstaltungsgelände ankamen dämmerte mir langsam aber sicher, was es heißt, wenn man bei einer Deutschen Meisterschaft startet. Die anderen Mädels rechts und links neben mir in der Wechselzone sahen allesamt verdammt schnell aus… Aber ich hatte mir nichts vorgenommen und so war ich sogar ein bisschen stolz, dass ich mit ihnen in einem Rennen starten durfte – in welchem Sport sonst kommt man den Profis so nah?

Mein neues Triathlonrad „Fred“ feierten bei der Gelegenheit auch Wettkampf-Premiere, dazu aber später mehr 🙂

Das Einchecken sowie das Einrichten der Wechselzone hat super funktioniert – das gehört wohl zu den Sachen, die man nicht verlernt – und schon ging es zum Start. Noch ein kurzes Schwätzchen mit lieben Bekannten und los ging es. Das gesamte Frauenfeld rannte los und ich hinterher.

Dass die anderen alle schnell waren, wusste ich ja, aber dass ich sie so schnell nicht mehr sehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet! Egal – ich bin schließlich zum Spaß da und von total überpacten 10km habe ich auch nichts – vor allem keinen Spaß! Also hab ich mein eigenes Rennen gemacht. Die Laufrunde war 2,5km lang und so mussten wir sie vier mal laufen, bis wir in die Wechselzone durften. In der ersten Runde kam dann auch die Sonne raus und ich war, zumindest zum Laufen, viel zu warm angezogen. Auf dem Rad würde es aber sicher kühler werden und so ließ ich Weste und Armlinge einfach an… In meiner dritten Runde war es dann soweit: die Spitzengruppe überrundete mich. Kurz nach dem Führungsrad kamen sie an mir vorbei geschossen und ich hörte nur einen Trainer rufen: „Das wird eine 38er Zeit!“ – Wahnsinn, 38min. auf 10km – für mich ein unglaubliches Tempo!

Für mich fühlte sich das Laufen sehr gut an. Ich war etwas schneller unterwegs als geplant, konnte mich aber irgendwie auch nicht richtig bremsen. Meine Herzfrequenz war aber im grünen Bereich und so ließ ich es einfach laufen. Ein Streckenposten am letzten Ende der Laufrunde feierte mich jedes Mal, wenn ich an ihm vorbei lief – für mich eine super Motivation, die ich gerne mitnahm – Hier nochmal ein riesen Dankeschön für diesen Einsatz! In jeder Runde jubelte mir auch mein Lieblingsmensch zu und schon war der erste Teil um.

Ich lief also, barfuß, mit Fred durch die Wechselzone. Aufsteigen ohne anzuhalten habe ich nicht vorher geübt und so kam es wie es kommen musste: Kaum auf dem Rad drauf, bekomme ich die Schuhe nicht an… Also nach 100m doch anhalten, Schuhe aus den Pedalen zerren, Schuhe anziehen, aufsteigen und los!

Die Radrunde war knapp 6,5km lang und wir sollten sie sechs Mal fahren. 3km hin, Wendepunkt und dann 3km wieder zurück.

Oh, ich liebe Radfahren – runter auf den Auflieger und nur fliegen ist schöner! Aber irgendwie sehen die Athleten, die mir entgegenkommen, nicht so glücklich aus…

Nach dem Wendepunkte wusste ich dann auch, wieso: Plötzlich hatte ich den Wind – volle Kanne – im Gesicht! An fliegen war gar nicht mehr zu denken, ich kam fast nicht mehr von der Stelle. Noch nie war ich so dankbar über einen relativ kurzen Rundkurs! Sechs Mal hieß es also: 3km fliegen – 3km kämpfen…

Mit jeder Runde wurde ich in den wenigen Kurven sicherer und freute mich, dass alle Athleten sehr fair fuhren. Außer der Elite, für die der Windschatten freigegeben war, fuhr niemand zu dicht auf und auch die Überholvorgänge waren fair und klappten gut.

Diesmal ging es ohne Zwischenfälle wieder in die Wechselzone und rein in die Laufschuhe. Der zweite Wechsel ist immer der schlimmere. Die Beine sind schwer und steif, man fühlt sich unendlich langsam.

Warum machen ich das hier nochmal?

Die Stimmung an der Strecke ist gut, der Lieblingsmensch und der Super-Streckenposten jubeln zuverlässig und so schaffe ich es irgendwie, die Anstrengung zu ignorieren. Als ich in die letzte Runde einbiege, erhasche ich einen kurzen Blick auf die Uhr – das wird eine mega Zeit! Der Kopf schaltet auf „schnell aber genießen“ und so gehen die letzten Zwei Runden schnell vorbei. Wieder schneller als geplant. Als ich dann auch in den Zielkanal abbiegen darf, bin ich glücklich erleichtert und stolz auf einmal. Glücklich, weil ich die Zeit unterboten habe, mit der ich geliebäugelt habe. Erleichtert, weil es vorbei ist und stolz, weil ich nicht aufgegeben habe.

Ein kurzes Fazit:

Die Laufform stimmt! Und was noch wichtiger ist: es fetzt unglaublich 🙂 Besonders dieses neue „der Kopf geht einfach aus“ tut mir unglaublich gut und ich hoffe so sehr, dass das so bleibt!

Die Radform ist noch nicht auf ihrem Höhepunkt. Diese Woche habe ich auf Instagram gelesen: „Wer jetzt schon in Topform ist, hat im Winter falsch trainiert.“ und besser hätte man es nicht sagen können!

Das Wechseln verlernt man wohl irgendwie doch ein bisschen. Die Erfahrung sagt aber, dass es mit der Zeit besser wird und „Übung macht den Meister“. Ab jetzt wird jede Gelegenheit genutzt, das auf- und abspringen vom Rad zu trainieren!

Mein erster Duathlon war also ein voller Erfolg! Ich habe unglaublich viel Spaß gehabt, bin ein bisschen über mich hinaus gewachsen und freue mich jetzt noch mehr auf alles was, diesen Sommer noch kommt!

Powerman Alsdorf – ein besserer Einstieg hättest du nicht sein können!

P.S.: Auf den insgesamt 15km hat mich der Brooks Levitate wie auf Wolken getragen. Ich habe ihn zum testen von Brooks zur Verfügung gestellt bekommen. Auch auf die Sleeves von Compresssport möchte ich nicht mehr verzichten. Sie helfen mir gegen schwere Beine und beugen Krämpfen vor!

4 Comments

    • meckycaro

      Ich hab mich auch riesig gefreut, dass ich wieder Zeit gefunden habe 🙂
      Irgendwie sind laufen und Radfahren echt zwei paar Schuhe… auf der Laufstrecke hast du aber bestimmt wieder alle eingeholt, oder?

  • Jörn

    Schön geschrieben – ich glaube, ich muss mir auch mal ein Rad besorgen (also ein richtiges Rad, mit meinem ATB komme ich wohl beim Duathlon nicht weit 😉 )

    • meckycaro

      Danke dir 🙂
      Mach das! Es ist echt cool und gerade bei euch in der Ecke kann man super fahren! Meld dich gerne, wenn du fragen hast!

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