Training

Training: Radfahren (in der Gruppe)

querschnitt  / pixelio.de

Ob Radfahrer und Autofahrer in diesem Leben noch Freunde werden? Manchmal glaube ich es ja fast nicht – deswegen möchte ich heute einmal ein bisschen für etwas mehr Verständnis auf beiden Seiten werben und ein paar Regeln erklären 🙂
Wutblogs übers Radfahren gibt es ja leider viele… Zuletzt habe ich bei Katrin einen tollen Bericht gelesen. Ja, ich kenne jeden einzelnen Typus auch und auch mich macht es immer wieder wahnsinnig! Heute soll es aber wie gesagt um das Verhältnis zwischen Radgruppen und Sonntagsfahrern gehen:

1. Der geschlossene Verband

Fahren 16 oder mehr Radfahrer in einer Gruppe, so bilden diese einen geschlossenen Verband. Dieser geschlossene Verband gilt als ein EINZIGER Verkehrsteilnehmer. Das bedeutet: Fährt der erste Fahrer über eine grüne Ampel, fährt die ganze Gruppe über die Ampel, auch wenn sie zwischenzeitlich auf „rot“ umgesprungen ist. Gleiches gilt auch im Kreisverkehr. Fährt der erste Radfahrer in den Kreisel ein, haben die anderen Verkehrsteilnehmer ggf. keine Vorfahrt mehr, wenn der geschlossene Verband noch nicht komplett im Kreisel fährt. Man kann es sich so vorstellen: Die min. 16 Radfahrer verwandeln sich zu einem LKW. Diesen kann man ja auch schlecht in der Mitte durchschneiden, nur wenn von einer Seite ein anderer Verkehrsteilnehmer kommt.
Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig, dass die Radfahrer auch wirklich in einem geschlossenen Verband fahren und auch als solcher zu erkennen ist. Es sollten also eine Löcher reißen oder zu viel Abstand zwischen des Fahrern gehalten werden.
„Nimmt“ der Verband einem anderen Verkehrsteilnehmer „die Vorfahrt“ zeigen die Radfahrer es dem wartenden Verkehrsteilnehmer bitte mit einem Handzeichen an, dass nach ihnen noch weitere Radfahrer folgen.

2. Einerreihe – 2er-Reihe

Auf Radwegen fahren wir immer in einer Einerreihe! Ist ein Radweg vorhanden, fahren alle Radfahrer auf dem Radweg! 2er-Reihe ist ab einer Gruppengröße von 8 Radfahrern geduldet. Fahrt bitte immer so eng wie möglich zusammen. Denn zum Einen nimmt man so weniger Platz ein und zum Anderen ist es eine gute Möglichkeit die Geschlossenheit anzuzeigen. Hier muss aber trotzdem auf den Verkehr geachtet werden – ist es zu eng oder erfordert es der Verkehr muss wieder in einer Reihe gefahren werden.

3. Straßenschilder

In der Stadt ist das Rad, wie ich finde, einfach das angenehmste Fortbewegungsmittel. Man ist total flexibel, es gibt viel viel mehr Parkplätze und man bewegt sich auch noch an der frischen Luft. Sogar das durchfahren entgegen der Einbahnstraße ist erlaubt, WENN die Straßenschilder es erlauben. Als Radfahrer sollte man somit auch nur dann entgegen der Fahrtrichtung fahren, wenn die Schilder es ansagen. Meistens sind diese Straßen breit genug, sodass sich weder der Radfahrer noch die Autos in die Quere kommen. Liebe Autofahrer, was die Radfahrer können, könnt ihr auch! Also bitte achtet ein bisschen darauf, ob euch in den Einbahnstraßen Radfahrer entgegen kommen könnten. Wenn dies so ist, drängt sie bitte nicht verärgert weg sondern fahrt einfach ruhig weiter und lasst die Radfahrer passieren. Liebe Radfahrer, wenn ihr entgegen der Fahrbahn fahrt, fahrt bitte am Rand und nehmt nicht die gesamte Fahrbahn in Anspruch – schließlich braucht man alleine gar nicht so viel Platz!

Ich glaube ganz fest, dass mit ein bisschen Rücksichtnahme auf beiden Seiten ein Miteinander entstehen kann, mit dem alle Leben können. 
Ansonsten appelliere ich an alle Radfahrer: Gebt nach, auch wenn ihr total im Recht seid. Schließlich hat man auf dem Rad keine Knautschzone und wir werden in der Regel immer den Kürzeren ziehen!

So, das war mein Wort zum Sonntag! Habt ihr auch schon (gute oder schlechte) Erfahrungen in dem Auto-Rad-Verhältnis gesammelt? Habe ich irgendwas wichtiges vergessen???

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