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Schon immer hatte ich ein starkes Bedürfnis nach Gleichberechtigung. Dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, ist in unserem Grundgesetz verankert, aber bis zur tatsächlichen Gleichstellung ist es noch ein langer Weg.

Laut Statistischem Bundesamt zum Beispiel, liegt die geschlechtsspezifische Lohnlücke im Schnitt bei 20%. Weniger als jede dritte Führungskraft in Deutschland ist weiblich. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Zum Beispiel werden die Berufe, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, schlechter bezahlt. Auf der anderen Seite leisten Frauen statistisch den größeren Anteil an unbezahlter Hausarbeit und Kinderbetreuung und arbeiten dadurch oft in Teilzeit. Obwohl sie häufiger gleichwertig oder besser ausgebildet sind als Männer, kam der AllBright Bericht im September 2020 zu dem Schluss, dass es mit dem aktuellen Tempo im Kriesenjahr noch 100 Jahre dauern wird, bis ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern in den Vorständen erreicht ist.

Solange das Outfit von erfolgreichen Frauen mehr diskutiert wird, als ihre Arbeit und Frauen für Arbeitgeber eine große Gefahr darstellen, da sie biologisch meist in der Lage sind ein Kind auf die Welt zu bringen, liegt noch eine Menge an Arbeit vor uns. Sogar in der Medizin sind Frauen unsichtbar, weil sie in der Forschung oft nicht berücksichtigt werden.

Diese Ungleichheit zeigt sich auch im Sport – Lange trainierten Frauen, wie schmale Männer. Auch in diesem Bereich gab es lange keine Forschung. Der Frauenanteil beim Kölnmarathon 2019 lag bei rund 24,5%. Bei Triathlon-Wettkämpfen stehen meist noch weniger Frauen am Start und von populäreren Ballsportarten wollen wir gar nicht erst anfangen.

All das sind Gründe, warum ich Feministin bin. Für mich bedeutet Feminismus in erster Linie Menschlichkeit und die Gleichberechtigung aller Menschen. Ich möchte mich gegen alle Arten von offener und versteckter Diskriminierung einsetzen. Daher engagiere ich mich im (Young) BPW, das einzige Netzwerk für Frauen, was sich speziell an jüngere Frauen richtet und uns ein Forum für Weiterentwicklung und Austausch bietet. Im Rahmen des Equal-Pay-Day in Köln bringen wir unsere Anliegen auch in den politischen Prozess ein und verschaffen uns Gehör.